Bundesliga

Die VfL-Pläne: Neuer Geschäftsführer, neue Mannschaft

Unabhängig von der Ligazugehörigkeit laufen in Wolfsburg die Planungen

Die VfL-Pläne: Neuer Geschäftsführer, neue Mannschaft

Wohin geht die Reise? Wolfsburgs Trainer Andries Jonker und Mario Gomez.

Wohin geht die Reise? Wolfsburgs Trainer Andries Jonker und Mario Gomez. imago

Der Fokus liegt voll und ganz auf den letzten beiden Spielen dieser Saison. Das Nachbarschaftsduell gegen Eintracht Braunschweig bestimmt das Tagesgeschäft beim VfL Wolfsburg. Die Analyse des sportlichen Niedergangs hat indes schon längst stattgefunden. Den Niedersachsen, vor zwei Jahren noch Vizemeister und Pokalsieger, ist bewusst: So oder so muss ein Neuanfang stattfinden. In (fast) allen Bereichen.

Gesucht: Der Allofs-Ersatz neben Rebbe

Management: Nach der Freistellung von Klaus Allofs im vergangenen Dezember verzichtete der VfL auf die Installierung eines direkten Nachfolgers, Olaf Rebbe übernahm zum Großteil die Aufgaben des Ex-Managers, stieg vom sportlichen Leiter zum Sportdirektor auf, konnte den Absturz des VfL jedoch ebenfalls nicht verhindern. Im Winter veränderte er den Kader, verkaufte Julian Draxler, holte neue Spieler (Malli, Ntep, Bazoer, Dejagah), wechselte noch einmal den Trainer (Valerien Ismael zu Andries Jonker) – Stabilität brachte alles nicht. Intern ist nun klar: Der VfL hält Ausschau nach einem neuen Geschäftsführer Sport, der künftig womöglich mit Rebbe die Geschicke leiten soll.

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Jonker: Als Aufbauhelfer eine zweite Chance

Trainer: Grundsätzlich ist man beim VfL von der Arbeit Andries Jonkers überzeugt. Der Niederländer hat sich in Windeseile zum starken Mann entwickelt, hat die Mannschaft erreicht. Aber: Die Ergebnisse stellen unterm Strich weder ihn noch die Vereinsführung zufrieden. Jonker besitzt lediglich einen Vertrag (bis 2018) für die 1. Liga, über eine Weiterbeschäftigung bei einem möglichen Abstieg wurde mit dem als Retter verpflichteten Coach bislang gar nicht gesprochen. Und es ist auch nur schwer vorstellbar, dass Jonker den Gang ins Unterhaus mitantreten wird. Für den Neuaufbau in Liga eins dürfte er aber der Mann sein - zumal sein Faible für junge Spieler in Zukunft in Wolfsburg mehr denn je gefragt sein wird.

Viele Wechsel und Ausstiegsklausel bei Malli

Mannschaft: Das Team hat in seiner aktuellen Zusammensetzung keine Zukunft – das macht die Situation vor den Entscheidungsspielen gegen Braunschweig nicht einfacher. Viele Spieler wissen bereits, dass es für sie in Wolfsburg nicht weitergeht. Ricardo Rodriguez ist sich weitgehend einig mit dem AC Mailand. Borja Mayoral, Philipp Wollscheid und Ashkan Dejagah, deren Verträge enden, haben keine Zukunft beim VfL. Luiz Gustavo zieht es weg, Mario Gomez kann den Verein verlassen. Spielern wie Jakub Blaszczykowski, Vieirinha und Christian Träsch, der von Hannover 96 umworben wird, würde man unabhängig von der Ligazugehörigkeit keine Steine in den Weg legen. Yunus Malli, erst im Winter gekommen, ist nach kicker-Informationen im Besitz einer Ausstiegsklausel. Auch mit neuen Spielern beschäftigt sich der VfL bereits intensiv, kann aber erst bei sportlicher Klarheit ab nächster Woche Nägel mit Köpfen machen. Hoffenheims Offensivmann Mark Uth, dessen Vertrag bei der TSG 2018 ausläuft, gehört nach kicker-Informationen zu den Kandidaten, hat aber sportlich weitaus bessere Möglichkeiten. Gehandelt wird auch Ingolstadts Rechtsverteidiger Florent Hadergjonaj. Schon seit Monaten auf dem Zettel ist der 19-jährige belgische Stürmer Landry Dimata (KV Oostende), der in dieser Saison in 24 Partien elf Tore erzielt hat.

Thomas Hiete